Alle Gäste fühlten sich verzaubert von den Stimmen des Singer-Songwriter-Duos Paula und Jule aus Frankfurt. Das Ambiente des weitläufigen Hofes bot an einem lauschig warmen Sommerabend die ideale Kulisse für den Auftakt zur neuen Veranstaltungsreihe “Musiksommer im Grünen Baum”. Weitere Konzerte sind am 25. 7. 2020 und 22. 8. 2020: ein Akkordeonvirtuose und eine Mezzsopranistin fiebern ihren Auftritten entgegen.
Da durch den LOCKDOWN Ende März Gasträume und Terrasse des GRÜNEN BAUM nicht mehr für Publikum geöffnet waren, sah sich Friedrich Bastian gezwungen, die online-Werbung des Weingutes neu zu beleben. Seine Rabatt-Aktion für die Kundschaft lockte mit der Empfehlung, wer wolle, könne eine Hälfte der Nachlässe für die Finanzierung potentieller Musikveranstaltungen spenden. Die Kunden zeigten sich großzügig und warfen online 3.450 Euro in den Hut.
Die Veranstaltung des Musiksommers 2020 im GRÜNEN BAUM war gesichert. Das Weingut hätte angesichts der Hygiene-Auflagen die Engagements nicht alleine finanzieren können. Der Eintritt war frei.
Wer mit so viel Gefühlstiefe und leidenschaftlicher Liebe zur Musik singt wie das Duo ROMIE, verfügt offenbar über die Gabe, selbst anwesende Musiker-Kollegen zu begeistern, die eher den handfesteren Klängen zugetan sind. Einhellige Kommentare aus dem Publikum bestätigten das.
Zu Gast war auch der Leiter der VG Tourist-Information, Christian Kuhn, sichtlich angetan von der Sängerinnen “Talent für Harmonien”, und man darf annehmen, dass er die Veranstaltungen des “Musiksommers 2020” weiter empfehlen wird (Foto unten).
Die Luft war streichelwarm in der uralten, zauberhaften Fachwerkhäuser-Welt der Bacharacher Altstadt. Im weitläufigen Hof des Weingutes herrschte dankbare Stimmung für das erste, größere Musikereignis nach einer noch nie da gewesenen Zwangspause ausgerechnet zum Auftakt der Fremdenverkehrssaison.
und beglückte die in der Nähe sitzenden Gäste mit seinem ureigenen Geflüster. Ein Sinnspruch an der Wand des Bachbettes verriet, worum es sonst noch geht in einem Weingut (Fotos unten).
Im Reblaub der Hofbegrünung summten ein paar späte Bienen, vom Trockenspeicher hoch über den Köpfen der Festgesellschaft tschilpten die Spatzen, und aus dem Posten vis á vis grüßte die hauseigene Weinlage. Selbst das Wetter hielt, was die Vorhersage versprochen hatte.
brach bei seiner Begrüßungsrede der Chef des Hauses. Die Veranstaltungsreihe sei ihm ein Herzensanliegen, so Bastian, denn die kleinen Bands sähen sich durch die Corona-Krise existenzgefährdenden Nachteilen ausgesetzt. Sie bedürften dringend der Unterstützung.
Anzunehmen, dass Bastians Herz auch aus kollegialen Gründen für seine Gäste aus der Welt der Musik schlägt: ist er doch möglicherweise der weltweit einzige, hauptberufliche Winzer u n d Konzertsänger mit an der Musikhochschule München erfolgreich abgeschlossenem Studiengang für klassische Musik.
Erwähnenswert auch: bereits während des Musik-Studiums hatte Bastian vollverantwortlich die Leitung des Familien-Weingutes übernommen.
Die zeigten sich ebenso erleichtert wie begeistert ob der unverhofften Chance, endlich wieder die unmittelbare Nähe zum Publikum genießen zu dürfen. Wie üblich “nicht unterwegs auf tausend Festivals” sein zu können, stelle die Geduld von Menschen, die ihr ganzes Leben der Musik verschrieben haben, auf eine harte Probe.
In den Pausen stahl die Speisekarte der Musik die Show. Hoch in der Gunst: Vespergerichte nach alter Tradition!
U. a. lockten Wildschwein-Sülze – viel Wild und wenig Sülze! – und nicht zuletzt der hausgemachte, warme Kartoffelsalat, gezaubert noch nach einem alten Rezept von des Hausherrn Mutter Doris Bastian (+).
Die Band spielte fast ausschließlich eigene Kompositionen. Die drei Cover waren Bobby McGee (Kris Kristoffersen), Roxanne (The Police) und Hallelujah (Leonard Cohen). Beim weltbekannten “Sag mir, wo die Blumen sind” sangen alle Gäste mit.
und die Frage, was wohl die Zukunft bringen mag. Eine Fachsimpelei unter leidgeprüften Kollegen war da unumgänglich (Bild unten).
und – wenn´s recht ist – noch ein kurzes Meeting mit “rund um Bacharach”. Frage: ” Wie steht das Duo ROMI zu seiner Profession?”
Die Antwort ist knapp und aufschlussreich: “Was Musik für uns bedeutet sprengt den Rahmen jedes kurzen Gespräches am Rande!” Klar doch, wenn das Herz fast überläuft vor Leidenschaft und Schaffenskraft….
Die Lebensgefährtin von Fritz Bastian ist Professorin für Gesang an der Hochschule für Musik und war dort die Dozentin der Sängerinnen während deren Musikstudium. Als “hervorragende Lehrerin”, so die Schülerinnen, habe sie auch über die besondere Gabe verfügt, die “beschädigte Stimme von Jule wieder zu heilen”.
Die Insel “Heylessen Werth” wird nach wie vor nicht verkauft und das Weingut auch nicht, auch wenn das immer wieder Thema ist in Bacharach. Die beliebten Konzerte auf der Wein-Insel finden zwar vorerst nicht mehr statt, doch weitere Musiksommer in d i e s e m Ambiente könnten ein gelungener Ersatz werden.
und tschüss!
(facebook-link für ROMIE: https://www.facebook.com/listentoromie/)