Die Verschandelungen erstrecken sich von Bacharach bis hinauf nach Oberdiebach und weiter rheinaufwärts Richtung Bingen. Polizeiliche Ermittlungen laufen.
Der Schaden liegt laut Jens Rosenbaum, Polizeihauptkommissar und Jugendsachbearbeiter bei der Polizeiinspektion Bingen, bisher bei geschätzten 10.000 Euro aufwärts. Den Verursachern können Freiheitsstrafen von bis zu drei Jahren drohen!
In einer Pressemeldung sucht nun die Polizei nach Zeugen, die konkrete Hinweise auf den oder die Täter geben können.
Mit einer Schmiererei wird der Gast bereits begrüßt, wenn er, von der B9 kommend, die Stadt Bacharach besuchen will.

Seitenansicht der Historischen Münze
Besprüht ist die Fassade eines der ältesten, historischen Gebäude Bacharachs. Der Restaurant-Betrieb der ehemaligen Münzprägeanstalt hat gerade wieder eröffnet, die Einnahmen „sprudeln“ infolge der Hygienevorschriften dürftig – und nun steht auch noch die Renovierung der verschandelten Fassade an.

Bistro René, Oberstraße am Engpass
Die Klecksereien wandern durch die ganze Stadt, verschandeln Verkehrsschildler, geistern entlang der Gärten am Rheinufer und bekleistern Hinweisschilder für Schiffahrt und Tourismus, verunzieren die Kläranlage und verschonen nicht einmal den Rheinbacher Kinderspielplatz.
Bahnhof Bacharach

Bahnhof Bacharach

Bahnhof Bacharach

Bahnhof Bacharach

Stüber´s Rhein-Hotel, rheinseitiger Aufgang

Anwesen der Familie Stassen, Oberstraße

Vereinshaus des Bacharacher Rudervereins

Verkehrsschild an der B9, Höhe Ruderhaus

Privat-Anwesen gegenüber Ruderhaus

Bei den Verunstaltungen handelt es sich laut Jens Rosenbaum nicht um die üblichen Graffiti-Zeichnungen sondern um eine Art Symbolik, genannt
Dem Vernehmen nach könnten diese auf eine polizeifeindliche Einstellung der Schmierfinke hin deuten. Sie verunzieren auch das beliebte Erholungsgebiet entlang des Rhein-Ufers. Im Bild unten eine Verschandelung mit Rheinblick:

Gedicht von Friedrich G. Paff
Die Idylle entlang der Ufer-Krippen zwischen Bacharach und Rheindiebach wird neben den einheimischen Garten-Pächtern auch von den Bewohnern umliegender Gemeinden sehr geschätzt bis hin zu Wochenend-Gästen von Hunsrück und Nahe (Bild unten).

Freizeit-Spaß im Ufersand mit Blick auf „die ebsch Seit“
Der asphaltierte Weg entlang der Schrebergärten ist auch begehrt bei Radfahrern (Foto unten).

aber auch hier: Schmiererei am Gartenhäuschen

Die Verschandelungen ziehen sich weiter durch die Bilderbuch-Idylle liebevoll gepflegter Gärten.

typische Garten-Idylle am Rhein-Ufer
Nähere Auskunft gibt Hauptkommissar Thomas Kleinz von der Polizeiinspektion Bingen: „Normale“ Sachbeschädigung würde mit einer Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren Haft bestraft. Bei einer „gemeinschädlichen Sachbeschädigung“ fielen bis zu drei Jahren Gefängnisaufenthalt an (beides jeweils ersatzweise als Geldstrafe).
Da auch Eigentum der Kommune bekleistert wurde, wird möglicherweise die höhere der beiden Strafen fällig.

Hinweisschild für die Schifffahrt auf den Rhein-Kilometer-Stand zwischen Bacharach und Rheindiebach
noch eine „gemeinschädliche Sachbeschädigung“:

und noch eine

und noch eine

Hinweissschild für Touristen, nicht mehr lesbar
Laut Jens Rosenbaum bemüht sich die Polizei derzeit um Erfassung und Sicherung eventueller Spuren. Das Ergebnis wird – falls notwendig – zur weiteren Ermittlung an das Landeskriminalamt geschickt.

Grundmauer Kläranlage

Grundmauer Kläranlage
Nicht einmal der Rheindiebacher Kinderspielplatz wurde verschont (Foto unten):

Toileltten-Häuschen des Spielplatzes
Von hier wandern die Schmierereien durch die Bahn-Unterführung bei Rheindiebach hinauf nach Oberdiebach.

Unterführung in Rheindiebach
Interessant für den „Normalbürger“ dürfte bezüglich der Haftbarkeit ein Hinweis von Jens Rosenbaum sein. Bei Graffittis trage die Kosten meist der Steuerzahler, da die betreffenden „Künstler“ in der Regel kaum ermittelbar seien.
Die hier vorliegenden „TAGS“ könnten aufgrund ihrer speziellen Aussage den verdächtigen Personenkreis eingrenzen.
Zeugen bitte bei der Polizei melden.