Er zeigt Humor, der Herr im feuerroten “Spaßmobil” (Volksmund) der SPK Rhein-Nahe. Den braucht er auch, um die Kunden bei Laune zu halten, die über die kurze “Hühnerleiter” in sein winziges Refugium klettern müssen: Einsame sechzig Minuten steht seine Dienstleistungskarosse für spezielle Anliegen auf der Ortsdurchfahrt parat. Und das nur einmal in der Woche!
Und wer schnell etwas mehr als 2000 Euro flüssig braucht, Pech gehabt, wenn er vorher die Bank davon nicht informiert hat.
Der mobile Helferich lockt zwar mit dem verheißungsvollen Schriftzug:
setzt aber bedingungslos auf Pünktlichkeit: wer zu spät kommt, muss sich gedulden bis zum nächsten Montag.
Doch der wohlgelaunte Herr im rotkarierten Hemd hinter stabilem Panzerglas verfügt über die beneidenswerte Gabe, enttäuschte Seelen wieder aufzuheitern.
Dies, obgleich ihn oft die beschwerliche Suche nach dem idealen Stellplatz umtreibt. Die Stadtverwaltung hatte zwar den Rathaushof angeboten und der verfügt auch über Platz en masse – aber nicht in den fürsorglichen Augen des besagten Herrn.
Der sorgte sich ob des holprigen Kopfsteinpflasters um die Beweglichkeit betagter Kunden mit Rollator. Seitdem parkt er überall, wo grad was frei wird, aber immer im heißen Umfeld des städtischen Gebäudes mit der Nummer sieben und dabei auch mal dem Risiko ausgeliefert, sich ein Bußgeld einzufangen.
wenn lediglich nur an der nächsten Hauswand Platz frei wird.
Doch als geübter “Fassenachter”, so der Mann am Schalter stolz, bekäme man so manchen Unmut in den Griff. Auch dann, wenn sich jeden unbeugsamen Monatsanfang aus den Dörfern der Seitentäler und von der Rheinhöh die Kunden auf den Weg nach Bacharach machen, um das Geld für Rente und Gehälter abzuheben.
Die sind freilich überhaupt nicht glücklich mit der Lösung, dafür aber gedeiht in der Warteschlange vor dem SK-Mobil gerne das “Geschwätz” von Mensch zu Mensch. Auch ein Trost.
So richtig auf dem Schlauch indes steht die Kundschaft aus Bacharach einschließlich der Touristen, wenn der Automat der Sparkassenfiliale wie schon gehabt ein ganzes Wochenende streikt.
Sorge hier:
Immerhin wird der größte Teil der Filiale längst nicht mehr genutzt. Und eine unverhältnismäßig hohe Miete für das Räumchen mit den Automaten dürfte sich auf Dauer für die Sparkasse kaum rechnen.
Die PRESSESTELLE der SPK verrät auf Anfrage per E-Mail nichts Bewegendes:
“Bzgl. der SB-FIliale in Bacharach verhält es sich so, dass die Verantwortlichen derzeit diverse Möglichkeiten und Optionen prüfen. Es wurde aber bislang noch keine finale und somit verkündbare Entscheidung getroffen. Entsprechend kann ich Ihnen heute leider keine konkrete Auskunft auf Ihre Anfrage geben.”
Danke PRESSESTELLE für die schnelle Antwort – und hässliche Grüße an die Europäische Zentralbank.