Wer liebt ihn nicht, den malerischen Palisadengang hoch oben auf der alten Stadtmauer! Doch manch ein Tourist bekommt ihn gar nicht zu Gesicht. Das ignorante Zwergenschildchen, am Ende der Bauersgasse unterhalb der Mauerkante angedübelt, wird allzu gerne übersehen. Tatsächlich aber steht dort schwarz auf weiß: „Zur Stadtmauer. Öffentlicher Weg”.
Ich habe einmal sechs Jahre lang in der ” Unnergass” gelebt, zwei Stockwerke hoch über dem Kopfsteinpflaster, wo die Stille schweigt wie ein Weinberg in der Mittagssonne.
Mit einer Dachgaube zur Straße hin, auf deren Schieferplatten nachts die Tauben stöhnten und nach Herzenslust der Regen trommeln konnte. Nie habe ich mich so beschützt gefühlt wie in dieser Zeit!
Es geschah an einem himmelblauen Tag im Juni: Dem Joste-Metzger ging im Schlachthaus ein Zwölf-Zentner-Ochs durch, stürmte ins Freie und setzte die halbe Stadt unter Strom. Gottseidank kam niemand unter die Hufe. Der Koloss hätte ein Blutbad anrichten können.
Er war zunächst in der Wurst-Küche herum gepoltert und dann Richtung Laden gerannt.
Jede Stadt hat ihre Originale. Besonders in fernsehlosen Zeiten wärmte oder rieb man sich gerne an der kurzweiligen Andersartigkeit besagter Zeitgenossen. Niemand weiß warum, aber sie starben langsam aus.
Ein letztes Exemplar dieser Art war in unserer kleinen Stadt FRITZ BASTIAN. Er ist zwar schon viele Jahre unter der Erde aber immer noch in aller Munde.
Kurz: der Mann scheint unvergessen.
Wer noch nie mit einem Schiff der „weißen Flotte“ den Rhein bereist hat, ahnt nicht, wie unerhört geräuschlos die Welt dort auf dem Wasser ist.
Wie tief es in uns hinein sinkt, dieses sonderbare Schweigen, und uns noch trägt, wohin wir gehen, wenn wir schon lange wieder an Land sind.