Sie hat ein räuberisches Nest mit Blumenkübeln voller Hanf-Gewächse ausgehoben! Fachmännisch gepflegt von einer Handvoll junger Taugenichte, die ein lukratives Geldgeschäft im Auge hatten.
Ich bin k e i n Mitglied der SCHIEFERTAFEL! Meine Erwähnung im offiziellen Aushang an einem Haus der Stadt Bacharach geschieht ausdrücklich gegen meinen Willen.
Ein hartnäckiger Geist aber kämpft offenbar verbissen darum, dass das so bleibt. Wie es aussieht bis zum letzten Atemzug.
Fast vergessen aber heute Morgen unverhofft wieder entdeckt: In diesem handtuchschmalen Kuschelnest von Haus hat einmal meine Tante Anna gewohnt! Das liegt verwirrend lang zurück, lockt aber köstliche Erinnerungen aus dem Tiefschlaf: Tante Anna war die Cousine meiner Oma und die bessere Hälfte von Onkel Heiner, einem amtlichen vereidigten Wiegemeister, dem die Bacharacher den Namen „Blechbuckel” verpasst hatten. Der war stadtbekannt wie eine bunte Kuh, der Held m e i n e r persönlichen Erinnerungen aber ist der Blumenkasten von Tante Annas Fensterbank.
Ich bin der Nebel. Das unfassbare Etwas aus der Welt der Elemente. Ich falle alle Sicht vernebelnd vom Himmel, vermassele unschuldige Betriebsausflüge und verstricke die Mittelrheiner in wirre Träume. Fakt ist: In welcher Eigenschaft auch immer ich die Welt beehre, man vermag mich nicht zu schätzen.
Endlich Frühling, die Sonne lacht, auf zum “Ketzerstrand” in die wunderliche, kleine Anderwelt der Kieselsteine. Der Besuch lohnt sich! Allerdings lediglich bei Niedrigwasser, weil der krottenschmale Uferstreifen sonst im Rhein verschwindet. Doch wer das scheinbar gottverlassene Terrain betritt, vielleicht nur, um sich kurz die Füße zu vertreten, findet sich unverhofft in einer kleinen, stillen Welt wieder, die das Herz für den frommen Reiz der kleinen Dinge öffnet.